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Smart Economy

OHNE BITTERFELD KEIN CHANEL NO 5

Einst war sie die übelriechendste Stadt der DDR. Heute duftet die ganze Welt nach Bitterfeld.

28.07.2020

Bitterfeld-Wolfen

Lange war der Industriestandort Bitterfeld eine Stadt über die man sich die Nase gerümpft hat. In der DDR ging die Umweltbelastung so weit, dass die Stadt zu einer echten Gesundheitsgefahr für ihre Einwohner wurde. Davon ist heute nichts mehr zu spüren. Im Gegenteil, die ganze Welt duftet heute wie Bitterfeld, denn der Hauptrohstoff für Chanel No 5 kommt ausschließlich von den Bitterfeldern aus Miltitz Aromatics.

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Der Hauptrohstoff des weltberühmten Chanel No 5 kommt aus Bitterfeld-Wolfen

Eine Stadt im Aufbruch


Zu DDR-Zeiten galt Bitterfeld als "schmutzigste Stadt Europas". Ein Chemie-Moloch, trist, grau, aber ertragreich. Heute sind die Stadt und die Region kaum wiederzuerkennen.


Vor der Wende war Bitterfeld Standort der DDR-Film- und Fotoindustrie und großer Chemie-Kombinate. Nach der Wende kam der Einbruch. Die Fabriken wurden geschlossen. Arbeitsplätze gingen verloren, die Bevölkerung schrumpfte von 3000 auf 1500 Einwohner. Trotzdem, Stillstand gab es hier nie. Der Chemiepark, wie er heute heißt, wurde wiederbelebt und nach der Wende zu einem der modernsten in ganz Europa umgebaut. Die Bemühungen der Nachwendejahre sollten belohnt werden. Nach der Sanierung kam der Aufschwung: Unternehmen wie Bayer investierten Milliarden in die Region. Heute ist Bitterfeld-Wolfen eine Chemieregion geblieben, allerdings mit modernen, sauberen Anlagen und Weltkonzernen, die in der Region produzieren. In Bitterfeld-Wolfen werden heute die modernsten Glasfaserkabel der Welt gefertigt, ohne die kein Smartphone funktionieren würde. Die Arbeitsplätze sind begehrt und seit einiger Zeit wird sogar eine Rückwanderungswelle beobachtet. Ehemalige Bitterfelder kommen nach Hause, um dort zu arbeiten.


Wie Chanel nach Bitterfeld kam und Bitterfeld in die Welt hinauszog


In ebendiesem Chemiepark ist ein Unternehmen ansässig, das in den letzten Jahren zahlreiche Anerkennungen und Auszeichnungen erhalten hat, dutzende junger Berufseinsteiger ausgebildet und beschäftigt hat und dennoch so bescheiden und einfach geblieben ist wie am ersten Tag seiner Gründung. Die Firma heisst Miltitz Aromatics und vertreibt unter anderem den Grundstoff für den wahrscheinlichsten bekanntesten Duft der Welt, Chanel No 5.


Mit einem Jahresumsatz von mehr als zehn Millionen Euro und 50 Mitarbeitern produziert Miltitz Aromatics mehr als 1.000 Tonnen Aroma- und Riechstoffe jährlich und vertreibt diese weltweit. Gegründet 1992 im heutigen Leipziger Ortsteil  Miltitz, der Wiege der deutschen Parfümindustrie, siedelte sich das Unternehmen ein Jahr später in Bitterfeld-Wolfen an, wo es eine passende Fabrik, gute infrastrukturelle Bedingungen und genügend Fachleute der Chemiebranche gab.


Erfolg riecht Bitter-feldisch


Laut einer Studie verströmt würziger schwarzer Pfeffer einen Duft, den wir mit Leistung und Erfolg assoziieren. Und vielleicht war die Bitterfelder Mischung, die Vermengung der bitteren Luft industrieller Vergangenheit und einer modernen Umstrukturierung, genau der richtige Hauch, um aus einer ehemals maroden Industrieregion einen attraktiven Lebens- und Arbeitsstandort zu machen. Inzwischen arbeiten in Bitterfeld-Wolfen 12.000 Menschen. Die Tagebaue wurden geflutet und im Rahmen der Restaurierung entstanden neue Naturlandschaften, die Anwohner und Touristen anziehen. Trotz aller Höhen und Tiefen ist es Bitterfeld gelungen, sich selbst zu reaktivieren, ohne sich vom Grund auf neu erfinden zu müssen, sondern mit Integration und Fortentwicklung des Bestehenden.

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